Public Health-Schlaglichter 2016!

Public Health-Schlaglichter 2016!

Leserbrief
Ausgabe
2017/3031
DOI:
https://doi.org/10.4414/smf.2017.03034
Schweiz Med Forum 2017;17(3031):646

Publiziert am 26.07.2017

Public Health-Schlaglichter 2016!

Leserbrief zu: Junker C. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Schweiz Med Forum 2017;17(0102):36–7.
Ihr Artikel lässt perplex. Zuerst «Philo-blabla», dann: « …, dass Tabakprävention (…) in ihrer Sucht gefangene Raucherinnen und Raucher stigmatisiert, statt ihnen wirklich zu helfen.»Das von Ihnen ungenannte 2016 blockierte Tabakproduktegesetz (TabPG) hätte Jugend-schutz durch Werbeverbote verankert, ohne zu stigmatisieren. Sie meinen: «Man vergisst neben den katastrophalen medizinischen Folgen die positiven Seiten des Rauchens auf gesellschaftlicher Ebene (sic!). Die Tabakindustrie (…) ist auch eine wichtige Stütze der Parteifinanzierung …». Muss man Sie erinnern, dass Tabak Arbeitsplätze zerstört? Mit den «positiven Auswirkungen» die Parteifinanzierung zu nennen, ist angesichts des Parlamentsentscheides zum TabPG eine Provokation. Naiv halten Sie fest: «Herausforderung von Public Health ist, in diesem komplexen Umfeld eine wirksame Präventionspolitik zu entwickeln ...». Die Gretchenfrage wäre: Was haben die Spe­zialisten der öffentlichen Gesundheit im Jahre 2016 getan, um Öffentlichkeit und Parlamentarier von den strukturellen Massnahmen der Tabakprävention zu überzeugen? –Nichts: Der Aufruf von 88 Kollegen an Swiss Public Health, endlich 2016 an die Öffentlichkeit zu treten, verhallte; er wurde samt Unterzeichner von SÄZ oder FMH als Leserbrief und «online only» abgemurkst [1]. Und wie die gegen das TabPG ferngesteuerten Parlamentarier erwähnen Sie die WHO-Rahmenkonvention mit keinem Wort.
Statt Ratschlägen zur Raucherberatung, ermutigen Sie doch bitte Ihre Kollegen, gut vernehmbar beizutragen, dass unser Parlament Public Health in Zukunft als seriöse ärztliche Experten wahrnehmen muss. Die aktiven Präventionsprofessionnellen danken Ihnen dafür.
1 Kaelin RM. Offener Brief an Swiss Public Health. Schweizerische Ärztezeitung. 2016;97(21):741.