Fokus auf … Oralem Volumenersatz
– Korrekte Begriffe verwenden: Extrazelluläres Volumendefizit ist nicht gleich Dehydratation (Dehydration ist Wassermangel, der möglich ist bei Hypo-, Eu- und Hypervolämie).
– Indikationen oral: akute Gastroenteritis, Hyperemesis gravidarum, virale Luftwegsinfekte / Pharyngitis (inkl. «Grippe»), milder Volumenmangel*.
– Kontraindikationen oral: schwerer Volumenmangel, orale Zufuhr grundsätzlich unmöglich/kontraindiziert.
– Supportiv: Schmerzmittel (Dysphagie), Antiemetika bei Nausea/Vomitus 20 Minuten vor Trinkbeginn.
– Trinkrhythmus: 2 Schlucke oder 30 ml alle 3–5 Minuten (Kontrolle durch Smartphone, Angehörige, Pflegefachpersonen).
– Trinklösung: orale Elektrolytlösung (allenfalls mit Geschmacksstoffen), verdünnte Sportgetränke oder Fruchtsäfte, allenfalls auch dekarbonisierte Cola-Getränke (Glas halb füllen, Streuzucker dazugeben, nicht rühren).
– Wechsel auf intravenöses Protokoll falls nötig.
– Für Protokollbeispiel und Implentierungshinweise siehe die Referenz!
* Mildes Volumendefizit: formell <5% Gewichtsreduktion; klinische Zeichen: Durst, Orthostase (sitzenden/stehenden Blutdruck messen!), Halsvenen kollabiert unter 45 Grad, abnehmende Mengen konzentrierten Urins, Schwindel, Schwächegefühl.
N Engl J Med 2018, doi: 10.1056/NEJMp1801772.
Verfasst am 27.04.2018.