Resistente Hypertonie
Ursachen abklären, um wirksam behandeln zu können

Resistente Hypertonie

Übersichtsartikel
Ausgabe
2018/50
DOI:
https://doi.org/10.4414/smf.2018.03451
Swiss Med Forum. 2018;18(50):1059-1065

Affiliations
a Hypertoniesprechstunde, Medizinische Poliklinik und Abteilung für Klinische Pharmakologie, Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin, Inselspital, Universitätsspital Bern; b Institut für Pharmakologie, Universität Bern; c Past President, Schweizerische Hypertonie-Gesellschaft, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV), Lausanne; d Allgemeine Innere Medizin, HasliPraxis AG, Langenthal

Publiziert am 12.12.2018

Wenn trotz einer optimalen Behandlung mit drei verschiedenen Antihypertensiva der Blutdruck nicht normalisiert ist, wird von Therapieresistenz gesprochen.

Hintergrund

Bluthochdruck bedarf zur Normalisierung oft einer medikamentösen Kombinationstherapie. In der Schweiz weist jedoch nur etwa jeder zweite Hypertoniker unter der Behandlung normalisierte Blutdruckwerte auf [1]. Wenn der ambulante Blutdruck trotz einer optimalen Mehrfachtherapie nicht im Zielbereich <140/90 mm Hg liegt wird von Therapieresistenz gesprochen und die Ursachen müssen abgeklärt werden. Therapieresistenz ist mit einer schlechteren kardiovaskulären Prognose assoziiert. Ein strukturiertes Abklärungsschema hilft in dieser Situation weiter, um eine Therapieresistenz durch gezielte Anpassung oder Erweiterung der ­Behandlung zu überwinden. Hier sind einige wichtige Regeln zu beachten.

Definition

Eine arterielle Hypertonie wird als therapieresistent bezeichnet, wenn der Sprechstundenblutdruck trotz einer Therapie mit mindestens zwei Antihypertensiva unterschiedlicher Klassen und zusätzlich einem Diuretikum bei optimaler Dosierung unverändert nicht normalisiert ist und >140/90 mm Hg liegt (Tab. 1) [2, 3]. Eine ideale Kombinationstherapie besteht aus einem Kalziumantagonisten, wahlweise einem Angiotensin-Rezeptorblocker, Inhibitor des Angiotensin-Konversionsenzyms (ACEI) oder gegebenenfalls Renininhibitor und einem Diuretikum vom Thiazidtyp. Diese Sub­stanzklassen können zugleich als Erstlinientherapeutika zur Hypertoniebehandlung verwendet werden. Der Blutdruck sollte ausserdem durch Wiederholungsmessungen für mindestens vier Wochen als unkon­trolliert nachgewiesen sein.
Tabelle 1: Blutdrucknormwerte.*
Sprechstundenblutdruck<140/90 mm Hg
<140/85 mm Hg für Diabetes­patienten und Patienten mit 
Niereninsuffizienz
<150 mm Hg systolisch für Patienten >80 Jahre (<140 mm Hg bei guter Toleranz)
Häusliche Selbstmessung<135/85 mm Hg
Ambulante 24-Stunden(h)-
­Blutdruckmessung 
(ABDM)24-h-Mittelwert<130/80 mm Hg
Tagesmittelwert<135/85 mm Hg
Nachtmittelwert 
(Schlafperiode)<120/70 mm Hg
* Gemäss Schweizerischer und Europäischer Hypertoniegesellschaft
Auch dann wird nur von einer scheinbaren Resistenz gesprochen, solange eine Pseudoresistenz durch fehlerhafte Messmethodik, eine Weisskittel- oder Praxishypertonie (isolierte Sprechstundenhypertonie) oder mangelnde Therapietreue (Adhärenz) des Patienten noch nicht ausgeschlossen wurde. Jeder unkontrollierte Blutdruck muss zum Ausschluss von Praxis­hypertonie daher durch eine ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessung (ABDM) überprüft werden. In den Leitlinien wird zusätzlich verlangt, dass zur Blutdrucksenkung auch bereits nichtmedikamentöse ­Therapiemassnahmen eingeleitet wurden [2].Dafür werden jedoch keine Zielvorgaben gemacht. Wichtig ist es sicherlich, dass bei der Aufarbeitung vorhandene Risikofaktoren für eine Therapieresistenz erkannt und dokumentiert werden, um sie anschlies­send ­gezielt angehen zu können.

Häufigkeit

Zur Häufigkeit der resistenten Hypertonie gibt es nur ungenaue Schätzungen zwischen 5% und 30% aller behandelten Hypertoniepatienten [2], da in den Studien nicht immer eine ABDM-Kontrolle erfolgte und international unterschiedliche Definitionen von Therapieresistenz verwendet werden. Eine grosse spanische ­Registerstudie fand aufgrund von Sprechstundenmessungen des Blutdrucks eine Prävalenz für scheinbar resistente Hypertonie von 12,2%, was der Realität ­nahekommen dürfte [4]. Die Patienten standen unter leitliniengerechter Dreifachtherapie einschliesslich ­eines Diuretikums. Bei etwa ⅓ wurde mittels ABDM eine Praxishypertonie festgestellt, so dass eine «echte» resistente Hypertonie schliesslich nur bei 7,6% bestätigt werden konnte. Die Häufigkeit von echter Therapieresistenz liegt daher vermutlich allgemein bei <10% aller behandelten Hypertoniepatienten. Weisskitteleffekt und mangelnde Therapieadhärenz machen etwa die Hälfte der Fälle von scheinbar resistenter Hypertonie aus [5]. Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz ist zudem eine deutlich höhere Prävalenz von resistenter Hypertonie bis zu 40% vorhanden [6].
Für die Schweiz gibt es noch keine flächendeckenden Daten. In einer Studie in ostschweizer Allgemeinpraxen standen 16,4% der behandelten Hypertoniker mit einem unkontrollierten Sprechstundenblutdruck unter Behandlung mit mindestens drei Antihypertensiva [7]. Nach Ausschluss von Pseudoresistenz dürfte die Prävalenz der echten resistenten Hypertonie somit ebenfalls unter 10% liegen.

Ursachen und Prognose

Die Ursachen von echter Therapieresistenz sind vielfältig [2, 3, 8, 9]: Risikofaktoren, sekundäre ­Hypertonieursachen bei typischen Erkrankungen (Nierenarterienstenose, primärer Hyperaldosteronismus, Hyperthyreose u.a.) sowie Begleiterkrankungen mit oder ohne Medikamenteneinfluss spielen eine Rolle. Die pathophysiologischen Mechanismen sind dementsprechend ­unterschiedlich und mehrere ­Faktoren können sich potenzieren. Bei Patienten mit Therapieresistenz wurde allerdings häufiger eine latente Volumenretention nachgewiesen als bei Patienten, die auf eine Kombinationstherapie ansprachen. Nur ein kleiner Teil der Patienten mit resistenter Hypertonie soll ­dagegen ein aktiviertes sympathisches Nervensystem mit primär Katecholamin-induzierter Vasokonstriktion aufweisen [10].
Eine Therapieresistenz findet sich zudem vermehrt im höheren Alter, bei Übergewicht, chronischer Niereninsuffizienz, Mikroalbuminurie, Diabetes mellitus, ­längerer Hypertoniedauer und bei einer Anamnese von kardiovaskulären Erkrankungen [5, 7, 8]. Der Anstieg von resistenter Hypertonie mit dem Alter ist durch die damit zunehmende arterielle Gefässsteifigkeit und Präsenz arteriosklerotischer Veränderungen erklärbar. Bei chronischer Niereninsuffizienz stehen ­dagegen Störungen des Salz- und Volumenhaushalts im Vordergrund [9]. Übergewicht ist zudem mit höheren Aldosteronspiegeln vergesellschaftet, wodurch die ­renale Salzretention gesteigert wird.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren (sog. Lifestyle-Faktoren) wie übermässiger Kochsalz- oder Alkoholkonsum, Nikotin, fehlende körperliche Aktivität, Lakritzgenuss, Drogenmissbrauch (z.B. Kokain) oder auch anabole Steroide können eine Blutdruckerhöhung verursachen und Therapieresistenz fördern (Tab. 2). Das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) ist ein weiterer bekannter Risikofaktor.
Tabelle 2: Individuelle Risikofaktoren und Interventionsziele(adaptiert nach [3,9,29]).
FaktorZiel/InterventionMöglicher Blutdruckeffekt
Erhöhter Kochsalzkonsum≤6 g/Tag2–5 mm Hg
Alkoholkonsum<30 g/Tag(Männer), 
<20 g/Tag (Frauen)2–4 mm Hg
NikotinkonsumAbstinenz5–10 mm Hg
Unangepasste ErnährungFrüchte/Gemüse, Fisch, ­ungesättigte Fette, Kalium3–6 mm Hg
Mangelnde körperliche ­AktivitätAerob ≥4/Woche 
≥30 Minuten4–8 mm Hg
ÜbergewichtBody-Mass-Index1≤25 kg/m25–20 mm Hg/10 kg
StressEntspannungstherapie, YogaVariabel, 2–10 mm Hg
Obstruktives
SchlafapnoesyndromNächtliche Überdruck­beatmung(CPAP2-Modus)4–5 mm Hg
1Body-Mass-Index = Gewicht/Körperlänge2 2«Continuous Positive Airway Pressure»
Zahlreiche Medikamente können zudem blutdrucksteigernd wirken [11]. Beispiele sind in Tabelle 3 ­aufgelistet. Dazu zählen nichtsteroidale Anti­rheumatika (NSAR), östrogenhaltige Kontrazeptiva oder abschwellende Nasentropfen. Aber auch therapeutische Glukokortikoide, zahlreiche Antidepressiva und auch Medikamente zur Unterstützung des Nikotinentzugs wie Bupropion sind zu nennen.
Tabelle 3: Medikamente und Substanzen mit potenziell blutdruckerhöhender Wirkung oder Förderung von 
Therapieresistenz.
Anabole Steroide
Glukokortikosteroide
Verschiedene Antidepressiva (z.B. trizyklische)
Neuroleptika
Calcineurin-Inhibitoren (Ciclosporin A, Tacrolimus)
Erythropoietin
Östrogenhalige Kontrazeptiva
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
α-Sympathikomimetika (Nasentropfen)
Tyrosin-Kinase-Inhibitoren
Lakritze
Kokain
Inhibitoren von VEGF1(z.B. Bevacizumab)
1«Vascular Endothelial Growth Factor»
Schliesslich können sekundäre Hypertonieursachen wie zum Beispiel eine chronische Niereninsuffizienz, angeborene oder erworbene Nierenarterienstenosen, ein primärer Hyperaldosteronismus oder ein Cushing-Syndrom vorliegen (Tab. 4). Die chronische Niereninsuffizienz ist insgesamt am häufigsten. Ein primärer Hyper­aldosteronismus findet sich bei Hypertoniepatienten in 5–10%. Das Phäochromozytom ist dagegen mit einer Prävalenz von ca. 0,3% aller Hypertoniepatienten mit Verdacht auf sekundäre Genese insgesamt sehr selten. Nierenarterienstenosen lassen sich in 1–5% bei unselektierten Hypertoniepatienten, jedoch in 20–25% bei koronarer Herzerkrankung und älteren ­Patienten über 70 Jahre nachweisen [12–15]. Der Stenosegrad ist hier entscheidend.
Tabelle 4: Sekundäre Hypertonieursachen.
Chronische Niereninsuffizienz (reno-parenchymatös)
Nierenarterienstenose
Polyzystische Nierenerkrankung
Primärer Hyperaldosteronismus
Cushing-Syndrom
Phäochromozytom
Hyper-/Hypothyreose
Genetische (familiäre) Syndrome (z.B. Liddle-, Gordon-
Syndrom
Aortenkoarktation
Takayasu-Arteriitis
Akromegalie
Hyperparathyreoidismus
Patienten mit resistenter Hypertonie haben eine deutlich schlechtere Langzeitprognose als solche, die unter antihypertensiver Dreifachtherapie einen normalisierten Blutdruck aufweisen. Über einen Zeitraum von nur wenigen Jahren erhöht eine Therapieresistenz das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse und Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Arteriosklerose um das 2- bis 6-Fache. Besonders ungünstig ist die entsprechende Prognose ausserdem bei Pa­tienten mit chronischer Niereninsuffizienz. Sie erleiden auch rascher ein terminales Nierenversagen.

Diagnostisches Vorgehen

Ausgangspunkt in der Praxis ist meist ein unkontrollierter Blutdruck trotz Mehrfachtherapie mit der Frage nach dem weiteren Vorgehen. Die in Abbildung 1 dargestellten Schritte bieten eine praktische Handlungleit­linie und helfen bei der diagnostischen Abklärung und Ursachenfindung in Anlehnung an die Checkliste der Schweizerischen Hypertonie-Gesellschaft [3]. Hauptziele der Diagnostik sind der Ausschluss von Pseudoresistenz und das Erfassen von sekundären Hypertonieursachen. Die ersten Schritte können generell vom Hausarzt übernommen werden. Für die Abklärung von sekundären Hypertonieursachen, von Endorganschäden und eine komplexe medikamentöse Therapie sollte die Überweisung zu einem Facharzt oder an eine spezia­lisierte Hypertoniesprechstunde in Betracht ­gezogen werden.
Abbildung 1: Abklärungsschema bei Verdacht auf Therapie­resistenz während der Hypertoniebehandlung. Die Reihenfolge kann individuell angpasst werden. Das Hinzuziehen von Fachspezialisten wird zur Abklärung sekundärer Hypertonieformen, von Endorganschäden und für weitere Spezialfragen ­empfohlen (z.B. unklare Therapieadhärenz, Medikamentenspiegel). 
Ca: Kalzium; ACE: Angiotensin-Konversionsenzym; ARB: ­Angiotensin-Rezeptorblocker; ABDM: ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessung.
Der Hausarzt sollte zunächst eine ausführliche Ana­mnese über Herzkreislaufstörungen, jegliche Tabletteneinnahme, die Ernährungsgewohnheiten sowie Genussmittel wie Tabak, Alkohol und Lakritze erheben. Ebenfalls wird er die körperliche Untersuchung durchführen und die Laborgrundwerte (Tab. 5) bestimmen. Dazu gehört auch ein Urinstatus mit Bestimmung der Albuminurie. Fehler bei der Blutdruckmesstechnik sind auszuschliessen. Eine 24-Stunden-ABDM sollte ebenfalls vom Hausarzt veranlasst werden. Die Reihenfolge des Vorgehens kann dabei jeweils individuell angepasst werden. Patienten mit resistenter ­Hypertonie zeigen oft kardiovaskuläre Endorganschäden, nach denen im Rahmen eines kardiovaskulären Risikoprofils zusätzlich gesucht werden muss. Bei Schwierigkeiten sowie ungeklärten Fragen sollte ­dagegen nicht gezögert werden, einen Facharzt zu Rate zu ziehen.
Tabelle 5: Hypertensiologisches Basislabor gemäss Empfehlung der Schweizerischen Hypertonie-Gesellschaft [3].
Blutwerte: Blutbild (Hämoglobin, Hämatokrit), Lipidstatus*, Glukose*, Natrium, ­Kalium, Kreatinin, Harnsäure
Urinstatus: Sediment, Albuminurie (z.B. Albumin/Kreatinin-Quotient)
* Nüchternwerte

Blutdruckmessung

Die Blutdruckmessung in der Arztpraxis oder die Selbstmessung zuhause sind bekanntermassen anfällig gegenüber methodischen Fehlern. Oszillometrische Halbautomaten mit Oberarmmanschette sind stets ­gegenüber der auskultatorischen Methode zu bevorzugen. Es sollte auf ein geeichtes Instrument, eine geeignete Manschettengrösse und ausreichend Ruhe bei der Messung geachtet werden. Ab 34 cm Oberarmumfang ist eine breite Manschette nötig. Mindestens zwei Wiederholungsmessungen am Oberarm sind zudem gefordert [3, 16]. In einer Studie konnte beispielsweise durch Verwendung eines Halbautomaten mit korrekter Manschettenbreite die Häufigkeit falsch positiver Befunde von unkontrolliertem Blutdruck im Vergleich zur auskultatorischen Messung um >25% gesenkt werden [17]. Auch eine schwere Arteriosklerose kann durch inkompressible Arterien und Stenosen zu Fehlmessungen führen.

Optimale Therapiekombination und Dosis

Die antihypertensive Medikation ist zu überprüfen, ob sie einen Kalziumatagonisten, einen Hemmstoff des Renin-Angiotensin-Systems sowie ein Diure­ti­kum enthält, die jeweils ausdosiert sein sollten. Für das Diuretikum gilt ein Standard von 1 × 25 mg Hy­drochlorothiazid täglich. Etwa 50% der Patien­ten mit unkontrollierter Hypertonie und einer Dreifachthe­rapie erhielten in einer US-Studie beispielsweise keine maximale Dosierung ihrer Antihypertensiva [18]. Hier besteht oft noch Handlungsspielraum.

Behandlungstreue

Die zuverlässige Medikamenteneinnahme (Adhärenz) muss systematisch hinterfragt und aktiv gefördert werden. Mangelnde Adhärenz ist eine der häufigsten Ursachen von Pseudoresistenz und lässt sich bei Hypertoniepatienten mit objektiven Methoden in 10 bis über 50% nachweisen [19]. Dabei werden entweder nur ­einzelne Medikamente oder alle verordneten Antihypertensiva nicht oder nicht regelmässig eingenommen. Eine hohe Tablettenanzahl, zahlreiche Begleiterkrankungen und ungenügende Therapieaufklärung verschlechtern die Adhärenz. Patienten mit stabiler Dauermedikation und in regelmässiger Langzeitbetreuung haben eine deutlich bessere Therapietreue als solche mit häufigen Therapieänderungen und wenigen Arztkontakten.
Mangelnde Adhärenz kann auf unterschiedliche Gründe wie beispielsweise eine Sehschwäche, kognitive oder motorische Defizite, Schluckstörungen, Antriebsschwäche, fehlende soziale Unterstützung, therapeutische Unwissenheit oder fehlendes Risikobewusstsein ­zurückzuführen sein. Auch Polypharmazie, chronische Schmerzen, diverse Ängste und eine Depression können relevante Faktoren sein. Eigenangaben zur Therapietreue sind oft wenig zuverlässig. Eine gezielte Ana­mnese im Umfeld des Patienten, bei Familienangehörigen und bei Pflegediensten kann hierzu ­wichtige Hinweise ergeben. Defizite bei der Tabletteneinnahme können durch Verwendungskontrollen, elektronische Dosiersysteme oder nicht eingelöste Verordnungen erkannt werden. Auch die Beobachtung des Blutdruckverlaufs und Selbstaufzeichnungen des Patienten ­ergeben möglicherweise Anhaltpunkte. Unter einer Dreifach-Standardtherapie sollte der Blutdruck um mindestens etwa 20/10 mm Hg absinken.
Zur Selbstbeurteilung der Patienten gibt es verschiedene validierte Fragebögen, die über das Internet beziehbar sind [20, 21]. Die Antworten sind jedoch nur zur Orientierung geeignet, da sie möglicherweise nicht ­zutreffend sein können. Objektive Verfahren wie elektronische Dosiersysteme mit Speicherfunktion oder die Bestimmung von Medikamentenspiegeln im Blut oder Urin sollten dagegen einer Spezialsprechstunde überlassen werden [22]. Eine gute Möglichkeit, auch in der Praxis die Blutdruckwirksamkeit der Medikamente zu überprüfen, ist dagegen die Medikamenteneinnahme unter Aufsicht mit einer Blutdruckmessung zuvor und 4–6 Stunden danach. Alternativ kann sich auch eine 24-Stunden-ABDM anschliessen.

Individuelle Risikofaktoren und medikamenten­induzierte Hypertonie

Individuelle Faktoren, die eine Therapieresistenz ­fördern, lassen sich mittels Anamnese und eines ­körperlichen Status erfassen (Tab. 2). Nach klinischen Zeichen der Volumenretention wie Ödemen ist zu ­suchen. Der Kochsalzkonsum kann über die Natriurese im 24-Stunden-Sammelurin abgeschätzt werden, wenn zur Kon­trolle die Kreatininurie mitgemessen wird. Weiterhin muss die Medikamentenliste bezüglich blutdrucksteigernder Substanzen überprüft werden (Tab. 3). Diese sollten möglichst abgesetzt oder ersetzt werden. Entsprechende Angaben lassen sich bei Bedarf in den Arzneimittelbeschreibungen finden [23]. Stets ist auch nach einem OSAS zu suchen, das bei resistenter Hypertonie ebenfalls häufig anzutreffen ist. Bei der Suche danach helfen verschiedene, im Internet abrufbare Fragebögen wie beispielsweise die «Epworth Sleepiness Scale» oder der Berliner Schlafapnoe-Fragebogen. Daneben verweisen eine fehlende Nachtabsenkung oder nächtliche Hypertonie in der ABDM auf ein mögliches OSAS.

24-Stunden-Blutdruckmessung

Zur Bestätigung der fehlenden Blutdruckkontrolle ist obligatorisch eine 24-Stunden-Blutdruckmessung ­erforderlich. Als Kriterium für unkontrolliertem Blutdruck sind neben einem erhöhten 24-Stunden-Mittelwert auch ein erhöhter Tages- oder Nachtmittelwert ausreichend (Tab. 1) [2]. Mittels ABDM kann auch eine fehlende nächtliche Blutdruckabsenkung oder nächtliche Hypertonie erkannt werden. Letztere hat eine ­besonders ungünstige kardiovaskuläre Prognose.
Wie beim Sprechstundenblutdruck ist auch bei der ABDM eine korrekte Technik mit kritischer Auswertung wichtig [24]. Störungen der Nachtruhe oder eine Geräteintoleranz können zu fehlender Nachtabsenkung und Fehlinterpretationen führen. Im Einzelfall kann eine Wiederholung erforderlich sein. In diesem Fall sind auch häusliche Blutdruckmessungen eine ­geeignete und anerkannte Alternativmethode [9].

Sekundäre Hypertonieursachen

Sekundärer Hypertonieursachen sind am besten vom Facharzt abzuklären (Tab. 4). Das Screening auf Hyperaldosteronismus erfolgt unter kontrollierten Laborbedingungen mit Bestimmung des Aldosteron/Renin-Quotienten im Plasma sowie der Natriurese, Kaliurese und Kreatininurie im 24-Stunden-Sammel­urin (Norm ca. 0,8–1,6 g/24 Stunden). Eine Hypokali­ämie ist nicht regelmässig anzutreffen. Eine Hypo- oder Hyperthyreose kann über die TSH-Bestimmung erfasst werden. Nach einem Phäochromozytom wird dagegen in der Praxis häufig zu früh gesucht. Aufgrund seiner Seltenheit besteht ein hohes Risiko für falsch positive Laborbefunde. Sein Altersgipfel liegt in der 4. und 5. Dekade und es zeigt eine typische Klinik (Kopfschmerz, Schwitzen, Tachykardie). Aber nur die Hälfte der Patienten weist diese Symptome auf. Als Screeningparameter werden die freien Metanephrine im Plasma oder die fraktionierten Metanephrine im 24-Stunden-Sammelurin empfohlen. Eine zuverlässige Messung setzt allerdings strenge Abnahmebedingungen voraus.
Die Suche nach kardiovaskulären Endorganschäden im Rahmen des Risikoprofils erfordert meist eine erweiterte Bildgebung. Zu diesen Endorganschäden zählen die linksventrikuläre Hypertrophie, eine eingeschränkte kardiale Pumpfunktion, koronare Herzerkrankung, ­arterielle Verschlusskrankheit, erhöhte Intima-Media-­Dicke, zerebrovaskuläre Makro- und Mikroangiopathie und eine hypertensive Retinopathie. Als einfacher Test kann vom Hausarzt ein Arm-Knöchel-Index bestimmt werden. Nach einer Albumin­urie sollte gesucht werden und auch ein Elektrokardiogramm wird empfohlen.

Therapieempfehlungen

Nichtmedikamentöse Massnahmen

Die Effekte nichtmedikamentöser Massnahmen auf den Blutdruck sind in Tabelle 2 aufgelistet. Sie sind stets einzuleiten, wenngleich die Erfolge oft enttäuschend sind. Mehrere Massnahmen können sich jedoch bei der Blutdrucksenkung positiv aufsummieren. Teils gute Erfolge können im Einzelfall mit Entspannungstechniken wie autogenem Training erzielt werden. Auch ist es wichtig, den Nikotinkonsum zu reduzieren, da dieser über ­Katecholamin- und Glukokortikoidausschüttungen ­einen Blutdruckanstieg verursacht. Die Behandlung des OSAS mittels nächtlicher Überdruckbeatmung hilft bei der Schlafregulierung und senkt die Tagesmüdigkeit. Der blutdrucksenkende Effekt ist jedoch mit durchschnittlich ca. 4–5 mm Hg systolisch insgesamt nur mässig [25].

Medikamentöse Therapie

Die Erweiterung einer bestehenden Dreifach-Standardtherapie ist oftmals unvermeidlich (siehe Abb. 1). ­Anstelle von Hydrochlorothiazid sollte allerdings zunächst ein Thiaziddiuretikum mit längerer Halbwertszeit wie beispielsweise Indapamid oder Me­tolazon in Betracht gezogen werden. Dies gilt insbesondere bei vorhandenen Ödemen. Die diuretische Wirkung von Hydrochlorothiazid schwindet in der üblichen Dosierung bis 25 mg täglich rasch nach etwa 12 Stunden. Nachts kann es zu einem Rebound-Phänomen mit Natrium- und Volumenretention kommen, wodurch der antihypertensive Effekt nachlässt. Diesem kann durch Einsatz natriuretischer Substanzen mit längerer Halbwertszeit entgegengewirkt werden. Chlortalidon besitzt zwar die längste Halbwertszeit und Wirkdauer, es ist allerdings in der Schweiz nur in Kombination mit einem Angiotensin-Rezeptorblocker erhältlich. ­Daneben ist auch Hydrochlorothiazid in Fixkombinationen mit Amilorid erhältlich.
Ansonsten wird zur Therapieerweiterung an erster Stelle Spironolacton mit einer Zieldosis von 25 mg ­täglich empfohlen. Es kann bis zu einer glomerulären Filtrationsrate von 30 ml/min verordnet werden [2, 9, 26]. Zu den Risiken zählt vorrangig eine Hyperkaliämie. ­Spironolacton hatte in einer kürzlichen klinischen Studie im Vergleich zur Therapieerweiterung mit einem α- oder β-Blocker am besten abgeschnitten [27]. Bei Auftreten von Gynäkomastie ist Eplerenon eine mögliche Alternative. Es besitzt allerdings in der Schweiz keine offizielle Indikation für die Hypertonie und bedarf der Kostengutsprache.
Kann Spironolacton nicht verordnet werden, kommen allgemein β-Blocker, der α-Blocker Doxazosin, zentrale Sympathikolytika (Moxonidin, Clonidin) und als Reservemedikamente periphere Vasodilatatoren wie Minoxidil und Hydralazin in Frage. Die Entscheidung zu den einzelnen Substanzklassen hängt von der individuellen Situation, dem Nebenwirkungsprofil und den Begleiterkrankungen ab. ­Patienten mit deutlichen sympathikotonen Blutdruck- und Herzfrequenzschwankungen im ABDM-Profil, können von einem β-Blocker profitieren. Auch bei Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung ergeben sich hier überschneidende Indikationen. Teils wird die optimale Kombinationstherapie erst sukzessive gefunden. Antihypertensiva, die keinen erkennbaren Effekt haben, sind abzusetzen oder durch andere zu ersetzen.
Eine weitere, bisher wenig beachtete Option bietet der Renininhibitor Aliskiren, der bei einer sehr langen Halbwertszeit von >40 Stunden und geringem Nebenwirkungsprofil eine gleichmässige und effiziente Blockade des Renin-Angiotensin-Systems gewährleistet. Eine gros­se italienische Registerstudie bei über 11 000 Patienten mit medikamentös unkontrolliertem Bluthochdruck und weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren dokumentierte nach Therapiebeginn mit Aliskiren eine nachhaltige Blutdrucksenkung und im Verlauf der Behandlung weniger erforderliche Antihypertensiva [28]1. Auch Aliskiren hat sich bewährt.
Eine neue Option bei Diabetespatienten ist zudem der Einsatz von sogenanntenSGLT2-Inhibitoren (Natrium-Glukose-Co-Transporter-2-Hemmer, Gliflozine). Diese hemmen die tubuläre Glukosereabsorption und verursachen neben einer Glukosurie auch eine verstärkte Diurese. Dadurch können Ödeme ebenfalls gut reduziert werden mit positivem Begleiteffekt auf den Blutdruck.

Niereninsuffizienz

Patienten mit mittelgradiger oder fortgeschrittener Niereninsuffizienz repräsentieren eine Sondergruppe [9]. Da ihre renale Natrium-Ausscheidungskapazität deutlich eingeschränkt ist, kann alleine schon durch die Reduktion des täglichen Kochsalzkonsums eine bessere Blutdrucksenkung als bei Nierengesunden erreicht werden. Der Kochsalzkonsum ist daher bei Patienten mit Niereninsuffizienz besonders streng auf das Ziel <6 g/Tag auszurichten, was im Hinblick auf den Schweizer Konsumdurchschnitt von ca. 12 g/Tag etwa einer Halbierung entspricht. Dies gelingt am besten durch eine eiweiss­reduzierte Diät, wodurch zugleich auch die Kochsalzaufnahme verringert wird. Ausserdem kann es erforderlich sein, bei nachlassender Nierenfunktion und eingeschränkter Thiazidwirksamkeit zusätzlich ein Schleifendiuretikum einzusetzen. Mit der Ödemausschwemmung bessert sich in der Regel auch der Blutdruck.

Interventionelle Therapien

In jüngster Vergangenheit wurden bezüglich der Therapie von resistenter Hypertonie grosse Hoffnungen in die ­bilaterale Nierenarteriendenervierung gelegt, die sich insoweit allerdings nicht wie erwartet realisieren liessen. Die erzielbare Blutdrucksenkung scheint allenfalls nur mässig zu sein und Langzeitdaten ­fehlen [26]. Medikamentenfreiheit wird nicht erzielt. Klinisch relevant ist ausserdem noch die Barorezepto-Stimulationstherapie am Karotissinus mittels implantierbarem Stimulator. Chirurgische Probleme können den Therapieeffekt beeinträchtigen und die Technik muss erst noch klinisch weiter erprobt werden. Beide Verfahren sind erfahrenen Zentren und ausgewählten Patienten vorbehalten.

Ausblick

Durch die Forschung wird derzeit an neuen Biomarkern gearbeitet, um geeignete Therapiekombinationen besser vorhersagen zu können. Die zunehmend mögliche Bestimmung von Medikamentenspiegeln bietet eine weitere Option zur Beurteilung von schwierig ­einzustellenden Patienten, wodurch eine Verbesserung des Behandlungsergebnisses erzielt werden kann. ­Beides dürfte dazu beitragen, den Anteil therapieresistenter Hypertonie langfristig zu senken.

Das Wichtigste für die Praxis

• Therapieresistenz besteht, wenn der Blutdruck trotz ausdosierter Dreifachtherapie mit einem Kalziumantagonisten, einem Hemmstoff des Renin-Angiotensin-Systems und einem Diuretikum nicht normalisiert ist.
• Eine Pseudoresistenz durch falsche Blutdruckmesstechnik, Praxishypertonie oder mangelnde Therapietreue muss ausgeschlossen werden.
• Zur Diagnostik gehört eine 24-Stunden-Blutdruckmessung (ABDM).
• Zur Therapieerweiterung wird primär Spironolacton empfohlen.
• Patienten mit Niereninsuffizienz profitieren besonders gut von diätetischer Kochsalzreduktion.
JN war 3 Jahre lang Präsident der Schweizerischen Hypertonie-Gesellschaft (SHG), 13 Jahre lang deren Schatzmeister (Trésorier) und 20 Jahre lang deren Vorstandsmitglied. Die anderen Autoren haben keine finanziellen oder persönlichen Verbindungen im Zusammenhang mit diesem Beitrag deklariert.
PD Dr. med.
Jürgen M. Bohlender
Abteilung für Klinische Pharmakologie
Universitätsklinik für
Allgemeine Innere Medizin
Inselspital
Universitätsspital
Freiburgstr. 18
CH-3010 Bern
juergen.bohlender[at]insel.ch
1 Brenner R, Waeber B, Allemann Y. Medical treatment of hypertension in Switzerland. The 2009 Swiss Hypertension Survey (SWISSHYPE). Swiss Med Wkly. 2011;141:w13169.
2 Williams B, Mancia G, Spiering W, Agabiti Rosei E, Azizi M, Burnier M, et al. 2018 ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension. The Task Force for the management of arterial hypertension of the European Society of Cardiology and the European Society of Hypertension. J Hypertens. 2018;36:1953–2041.
3 Leitlinie Arterielle Hypertonie 2015. Schweizerische Hypertoniegesellschaft SHG, Bern. Abrufbar unter: www.swisshypertension.ch
4 De la Sierra A, Segura J, Banegas JR, Gorostidi M, de la Cruz JJ, Armario, et al. Clinical features of 8295 patients with resistant hypertension classified on the basis of ambulatory blood pressure monitoring. Hypertension. 2011;57:898–902.
5 Grigoryan L, Pavlik VN, Hyman DJ. Characteristics, drug combinations and dosages of primary care patients with uncontrolled ambulatory blood pressure and high medication adherence. J Am Soc Hypertens. 2013;7:471–6.
6 Thomas G, Xie D, Chen HY, Anderson AH, Appel LJ, Bodana S, et al. CRIC Study Investigators. Prevalence and Prognostic Significance of Apparent Treatment Resistant Hypertension in Chronic Kidney Disease: Report From the Chronic Renal Insufficiency Cohort Study. Hypertension. 2016;67:387–96.
7 Chmiel C, Wang M, Senn O, Del Prete V, Zoller M, Rosemann T, Steurer-Stey C. Uncontrolled arterial hypertension in primary care-patient characteristics and associated factors. Swiss Med Wkly. 2012;142:w13693.
8 Braam B, Taler SJ, Rahman M, Fillaus JA, Greco BA, Forman JP, et al. Recognition and management of resistant hypertension. Clin J Am Soc Nephrol. 2017;12:524–35.
9 Rossignol P, Massy ZA, Azizi M, Bakris G, Ritz E, Covic A, et al. The double challenge of resistant hypertension and chronic kidney disease. Lancet. 2015;386:1588–98.
10 Dudenbostel T, Acelajado MC, Pisoni R, Li P, Oparil S, Calhoun DA. Refractory hypertension: evidence of heightened sympathetic activity as a cause of antihypertensive treatment failure. Hypertension. 2015;66:126–33.
11 Grossman A, Messerli FH, Grossman E. Drug induced hypertension – an unappreciated cause of secondary hypertension. Eur J Pharmacol. 2015;763(Pt A):15–22.
12 Rossi GP, Bernini G, Caliumi C, Desideri G, Fabris B, Ferri C, et al. A prospective study of the prevalence of primary aldosteronism in 1,125 hypertensive patients. J Am Coll Cardiol. 2006;48:2293–300.
13 Därr R, Lenders JW, Hofbauer LC, Naumann B, Bornstein SR, Eisenhofer G. Pheochromocytoma – update on disease management. Ther Adv Endocrinol Metab. 2012;3:11–26.
14 Van der Niepen P, Rossignol P, Lengelé JP, Berra E, Sarafidis P, Persu A. Renal artery stenosis in patients with resistant hypertension: Stent it or not? Curr Hypertens Rep. 2017;19: 5. Abrufbar unter: https://doi.org/10.1007/s11906-017-0703-8.
15 Textor SC. Renal arterial disease and hypertension. Med Clin North Am. 2017;101:65–79.
16 Gnädiger M, Sebo P, Haller DM, Muggli F, Pechère A. Die nichtinvasive Blutdruckmessung Swiss Med Forum 2016;16:816–22.
17 Denolle T, Eon Y, Le Néel H, Seignard H, Battini J. Programme régional d’amélioration de la prise en charge en médecine générale du patient hypertendu. Arch Mal Coeur Vaiss. 2005;98:761–6.
18 Egan BM, Zhao Y, Li J, Brzezinski WA, Todoran TM, Brook RD, Calhoun DA. Prevalence of optimal treatment regimens in patients with apparent treatment-resistant hypertension based on office blood pressure in a community-based practice network. Hypertension. 2013;62:691–7.
19 M. Burnier. Drug adherence in hypertension. Pharmacol Res. 2017;125(Pt B):142–9.
20 Girerd X, Hanon O, Anagnostopoulos K, Ciupek C, Mourad JJ, Consoli S. Evaluation de l’observance du traitement antihypertenseur par un questionnaire: mise au point et utilisation dans un service spécialisé. Presse Med. 2001;30:1044–8
21 Rottlaender D, Scherner M, Schneider T, Erdmann E. Multimedikation, Compliance und Zusatzmedikation bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen. Dtsch Med Wochenschr. 2007;132:139–44.
22 Sandbaumüter FA, Haschke M, Vogt B, Bohlender J. Indexed plasma drug concentrations for drug adherence screening in hypertensive patients. Ann Cardiol Angeiol (Paris). 2018;67:119–26.
23 Swissmedic. Schweizerisches Heilmittelinstitut. Abrufbar unter: www.swissmedicinfo.ch.
24 Gobin N, Wuerzner G, Waeber B, Burnier M. Ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessung. Swiss Med Forum 2012;12:600–7.
25 Liu L, Cao Q, Guo Z, Dai Q. Continuous positive airway pressure in patients with obstructive sleep apnea and resistant hypertension: a meta-analysis of randomized controlled trials. J Clin Hypertens. 2016;18:153–8.
26 Morganti A, Mancia G. Resistant hypertension: Renal denervation or intensified medical treatment? Eur J Intern Med. 2018;50:6–11.
27 Williams B, MacDonald TM, Morant S, Webb DJ, Sever P, McInnes G, et al. Spironolactone versus placebo, bisoprolol, and doxazosin to determine the optimal treatment for drug-resistant hypertension (PATHWAY-2): a randomised, double-blind, crossover trial. Lancet. 2015;386:2059–68.
28 Volpe M, Tocci G, Bianchini F, De Rosa M, Fedozzi E, Covezzoli A, et al. Aliskiren Registry. Use of aliskiren in a ‘real-life’ model of hypertension management: analysis of national Web-based drug-monitoring system in Italy. J Hypertens. 2012;30:194–203.
29 The Seventh Report of the Joint National Committee on Treatment of High Blood Pressure; U.S. National Institutes of Health (NIH), NIH Publication No. 03-5233; Bethesda (MD), 2003.