EFFORT: Landmark-Studie im Bereich der Klinischen Ernährung

EFFORT: Landmark-Studie im Bereich der Klinischen Ernährung

Leserbrief
Ausgabe
2019/3334
DOI:
https://doi.org/10.4414/smf.2019.08371
Swiss Med Forum. 2019;19(3334):566

Publiziert am 14.08.2019

EFFORT: Landmark-Studie im Bereich der Klinischen Ernährung

Leserbrief zu: Krapf R. Kurz und bündig. Swiss Med Forum. 2019;19(23–24):374–7.
Die Rezension der EFFORT-Studie [1] hat uns sehr gefreut, denn diese darf ohne Zweifel als Landmark-Studie im Bereich der Klinischen Ernährung gewertet werden. Endlich ist es ­gelungen, den Wert der individualisierten Ernährungstherapie durch qualifizierte Ernäh­rungstherapeutinnen/-beraterinnen auf Morbidität und Mortalität von internistischen hospitalisierten Patienten mit Mangelernährung («Nutritional Risk Screening» [NRS] ≥3) überzeugend zu zeigen.
Nicht ganz einverstanden sind wir mit der ­Interpretation von Prof. Reto Krapf. Fakt ist, dass es sehr wohl Unterschiede bei den zwei Gruppen gab: So bestanden in der Interven­tionsgruppe eine signifikante Verbesserung in den Aktivitäten des täglichen Lebens, gemessen mit dem Barthel-Index, und eine höhere Lebensqualität, gemessen mit dem EQ-SD-­Index und der EQ-SD-VAS.
Die «number needed to treat» (NNT) betrug 25 für die Verhinderung eines «adverse clinical ­outcome», ein Wert, der besser ist als manche andere Intervention, zum Beispiel der Se­kun­därprävention von kardiovaskulären Erkrankungen mit Aspirin®.
Entgegen der Darstellung von R. Krapf war die NNT für Mortalität nicht «ca. 33», sondern ­exakt 37. Die kritische Äusserung, dass die ­Unmöglichkeit der Verblindung der Intervention eine Unsicherheit in der Interpretation der Studienresultate mit sich bringt, nehmen wir zur Kenntnis, ein Nutrition Counselling kann nun einfach nicht verblindet gemacht werden, wir hätten aber eine positive abschlies­sende Beurteilung dieser extraordinären Studie vorgezogen.
1 Krapf R. Kurz und bündig. Swiss Med Forum. ­2019;19(23–24):374–7.