«Social Freezing» als weiterer Schritt zur Selbstbestimmung der vermögenden Frau
Leserbrief zu: Imthurn B, Schiessl K. «Social Egg Freezing». Swiss Med Forum. 2019;19(43–44):709–12 .
Natürlich habe ich mich über das Editorial [1] und den ausführlichen Bericht von Herrn Prof. Imthurn und Frau Dr. Schiessl [2] im Swiss Medical Forum zum Thema «Social Freezing» sehr gefreut. Nur haben mich die letzten Sätze sowohl im Editorial wie auch im Hauptartikel irritiert:
Richtig ist es, dass «Social Freezing» die Selbstbestimmung der Frau ihre Fertilität betreffend einen bedeutenden Schritt weiterbringt. Aber wer trägt die Kosten? Wie Prof. Imthurn und Dr. Schiessl in ihrem Übersichtsartikel schön aufgezeigt haben, liegen die Kosten nur für das «Freezing» selbst schon bei 10 000 CHF. Weitere beträchtliche Kosten fallen dann noch für die Lagerung und die anschliessende IVF/ICSI (In-vitro-Fertilisationsbehandlung/intrazytoplasmatische Spermieninjektion) an. Und wieder ist es also die Frau, die – wie bei der Pille – die Kosten für ihre Selbstbestimmung selbst zu tragen hat. In diesem Sinne also eine teuer erkaufte Selbstbestimmung!
Kann dies wirklich das Ziel der doch so sehr propagierten Gleichberechtigung der Geschlechter sein? Ich sehe hier noch einen grossen politischen Handlungsbedarf – sicher aus Sicht der Frauen!
Replik
Die Autoren des erwähnten Übersichtsartikels haben auf eine Replik verzichtet, da sie den Leserbrief für eine gute Ergänzung zu ihrem Artikel halten.
1 Wunder D. «Social Freezing» – die elektive Kryokonservierung von Eizellen. Swiss Med Forum. 2019;19(43–44):701–2.
2 Imthurn B, Schiessl K. «Social Egg Freezing». Swiss Med Forum. 2019;19(43–44):709–12 .
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