Das Wichtigste für die Praxis
• Tuberkulose ist weltweit mit jährlich rund 10 Millionen Erkrankungen und 1,7 Millionen Todesfällen eine der zehn häufigsten Todesursachen.
• In der Schweiz ist die Tuberkulose mit 550 bis 600 Fällen pro Jahr eine seltene Krankheit, die zu 75% bei nicht in der Schweiz geborenen Personen diagnostiziert wird.
• Die multiresistente Tuberkulose mit Resistenz gegenüber Rifampizin und Isoniazid ist in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, dem südlichen Afrika, Indien und Asien verbreitet.
• Bei unspezifischen Symptomen wie Husten, Auswurf, Gewichtsverlust, vor allem bei Personen, die in Ländern mit hoher Tuberkuloseprävalenz gelebt haben, sind eine radiologische Thorax-Untersuchung und eine Erregersuche durchzuführen.
• Der Xpert® MTB/RIF-Test mit gleichzeitiger PCR-basierter Suche nach Mycobacterium tuberculosis und Rifampizinresistenz ist deutlich sensitiver als die Sputum-Mikroskopie, sodass bei negativem Befund keine Patientenisolation nötig ist.
• In der Schweiz erfolgen die Tuberkuloseabklärung und -therapie bevorzugt ambulant, initial mit Isolation des Patienten im häuslichen Umfeld.
• Die intensive Unterstützung und Betreuung des Patienten während der sechsmonatigen Tuberkulosetherapie ist für den Behandlungserfolg entscheidend.
• Eine latente tuberkulöse Infektion (LTBI) wird im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen und vor Einleitung einer immunsuppressiven Therapie gesucht, um bei positivem Befund und nach Ausschluss einer Tuberkulose eine präventive Therapie durchzuführen.