Leitlinien sollen unterstützend im Entscheidungsprozess bei Prävention, Früherkennung, Screening, Diagnostik, Therapie und Nachsorge für behandelnde Ärzte oder betroffene Patientinnen sein. Wichtig ist hierbei, dass eine Leitlinie immer nur den aktuellen Stand der Medizin zum Zeitpunkt des Erstellens wiedergibt. Dies ist auch der Grund, warum Leitlinien in regelmässigen Abständen aktualisiert werden müssen, beziehungsweise nur eine eingeschränkte Gültigkeit von wenigen Jahren besitzen. Leitlinien sind strukturierte Handlungsempfehlungen zu spezifischen Bereichen in der Medizin, die bis zu ihrer Publikation einen systematischen Entwicklungsprozess durchlaufen. Wesentlich ist dabei ein konvergenter, strukturierter Konsensfindungsprozess nach klar definierten Prozessrichtlinien. Der Prozess der Leitlinienentwicklung ist durch die AWMF im Detail strukturiert und vorgegeben. Die AWMF-Leitlinien werden nach Qualitätsniveau klassifiziert (
s. Abbildung in «AWMF-Regelwerk Leitlinien: Stufenklassifikation» [1]). Ziel ist es, Leitlinien mit zumindest Niveau S2k, besser S3 zu generieren. Dabei sind Evidenzlevel («Level of Evidence» [LoE,]) und Empfehlungsgrade («Grade of Recommendation» [GoR]) zu definieren.