Wie kurz und bündig schon mehrmals erwähnt, sind die Interventionsstudien zum Vitamin D in Bezug auf muskuloskelettale Effekte (
siehe «Kurz und bündig» SMF 1–2/2019 [1]) und auf eine Reihe sogenannter pleotroper Wirkungen (kardiovaskulär, Krebserkrankungen, Entzündungskrankheiten, Infektabwehr) bislang sehr enttäuschend ausgefallen. Ein kurzer, instruktiver Abriss über die aktuelle, unsichere Datenlage gibt dazu nun einen guten Überblick [2]. Aus praktischer Sicht am bedeutsamsten ist die anhaltende Unsicherheit über die optimalen Zielkonzentrationen des 25(OH)-Vitamin-D im Blut, wobei es mehr als wahrscheinlich erscheint, dass eine adäquate Vitamin-D-Versorgung schon unterhalb der heute angegebenen Werte (z.B. bei 50–75 nmol/l) vorliegt. Die Arbeit ist auch eine Erinnerung daran, dass für die Osteoporosetherapie diese Zielwerte gar nicht bekannt sind. Zudem ist eine Reihe von Fragen zur Qualität der Analytik dieses schwierig zu bestimmenden Hormons immer noch offen. Die beste Methode scheint die – laborseitig aufwendigere – Bestimmung des freien Hormons (mittels Flüssigkeitschromatographie/Tandem-Massenspektrometrie) zu sein, welche die Bestimmung des totalen Vitamin D mittels Immunoassays an Genauigkeit übertrifft.