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Die tiefe Hirnstimulation hat sich im vergangenen Jahrzehnt für die Behandlung des idiopathischen Parkinson-Syndroms, des essentiellen Tremors sowie auch der Dystonie etabliert. In den letzten Jahren ging der technische Fortschritt weiter, um einen gleichen oder besseren therapeutischen Effekt bei weniger stimulationsbedingten Nebenwirkungen zu erreichen. Dafür wurden direktionale Elektroden entwickelt, mit denen man das elektrische Feld nicht mehr nur mit der Stimulationsstärke verändern, sondern mit dem «Steering» auch die Richtung des elektrischen Feldes modulieren kann [1, 2].
Neben der technischen Weiterentwicklung der tiefen Hirnstimulation wurden in den letzten Jahren zahlreiche Studien zur Behandlung des essentiellen Tremors mit MR-gesteuertem fokussiertem Ultraschall (MRgFUS) publiziert [3]. Sie zeigen eine anhaltende Verbesserung des Tremors bei einseitiger Behandlung mit MRgFUS [4]. Die einseitige Behandlung des therapierefraktären essentiellen Tremors mit MRgFUS hat sich somit als Therapiemöglichkeit etabliert.
Ende 2018 wurde über den mit Spannung erwarteten Abschluss der ersten Pilotstudie bei 46 Huntington-Patienten berichtet, die mit einem neuen, intrathekal applizierten Medikament behandelt wurden. Durch Einsatz eines Antisense-Oligonukleotids soll die Expression des pathogen mutierten Gens für Huntington gebremst werden. Das Studienmedikament war sicher und senkte bei den behandelten Patienten das Protein, das für die Krankheitsentwicklung von essentieller Bedeutung ist, um 40–60% [5]. Es besteht somit ein Hoffnungsschimmer für die von dieser Krankheit betroffenen Patienten und Familien.
Kopfbild: Science Photo Library / Alamy Stock Photo
Korrespondenz:
PD Dr. med. Georg Kägi
Klinik für Neurologie
Kantonsspital St.Gallen
CH-9007 St.Gallen
georg.kaegi[at]kssg.ch
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