Epilepsie ist eine chronische Erkrankung mit einer hohen Prävalenz von 70–80 000 Fällen in der Schweiz (~1% der Bevölkerung), darunter ca. 15–20 000 Kinder (
www.epi.ch). Sie kann in jedem Alter ausbrechen, weist jedoch zwei Inzidenzspitzen während der Kindheit und im fortgeschrittenen Alter (>70 Jahre) auf. Die Erkrankung ist durch wiederholte akute Episoden unprovozierter epileptischer Anfälle gekennzeichnet. Viele dieser Anfälle sind von kurzer Dauer (ca. zwei Minuten) und ohne schwerwiegende Folgen, der Patient bleibt jedoch nicht selten mehrere Minuten lang bewusstlos, weshalb eine notärztliche Versorgung erforderlich ist. Wenn die Bewusstlosigkeit länger andauert und der Patient in diesem Fall nicht in eine stabile Seitenlage gebracht wird, kann er sterben. Dies geschieht beim selten auftretenden, jedoch realen SUDEP («sudden unexpected death in epilepsy»). Diesen zu verhindern, ist zu einer medizinischen Priorität geworden. Anfälle mit Bewusstseinsverlust können ferner zu Unfällen jeder Art beitragen, weshalb zahlreiche Epileptiker ihren Führerschein abgeben müssen. Insgesamt ist das Risiko für einen vorzeitigen Tod bei Epileptikern im Vergleich zu gesunden Menschen um das ca. 20-Fache erhöht.