Okuläre Sonographie auf der Notfallstation: Echtzeit-Analyse von Bewegungen
Leserbrief zu: Schreier R, Ott M, Zinkernagel M, Speidel V. Akute Sehstörung – Diagnostik auf der Notfallstation. Swiss Med Forum. 2020;20(31–34):455–8.
Den Artikel über die Bedeutung der okulären Sonographie auf der Notfallstation habe ich mit Interesse gelesen. Eindrücklich ist für mich der lange Weg der Einschränkung der Differentialdiagnose.
Auf die Gefahr hin, die damals vorliegenden Untersuchungsumstände nicht genau genug zu kennen, möchte ich allerdings auf einen (weiteren) Vorteil der Sonographie hinweisen: die (praktisch) Echtzeit-Analyse von Bewegungen, sowohl in ihrer Dynamik wie auch in ihrer Ortsgebundenheit.
Wenn der Kopf der Patientin umgelagert worden wäre, hätte sich höchstwahrscheinlich die laminäre Struktur durch diese einfache Massnahme als mobil erkennen lassen, womit die zum Zeitpunkt der Untersuchung noch in Betracht gezogene Amotio retinae sowie eine Glaskörpereinblutung bzw. -abhebung a priori hätte ausgeschlossen werden können.
Da das Auge unverletzt war, wäre praktisch nur noch die dislozierte intraokuläre Linse in Betracht gekommen, was z.B. eine iatrogene Mydriase (zur Diagnostik) wohl überflüssig gemacht hätte.
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