Faculté de médecine et de pharmacie de Fès, Département de chirurgie vasculaire, Hôpital militaire Moulay Ismail, Meknes, Maroc; Université Sidi Moumen Ben Abdelleh, Fès, Maroc
Die 23-jährige Patientin weist seit der Kindheit eine Schwellung an der rechten Gesässbacke auf, die sich zunehmend vergrösserte und eine leicht bläuliche Färbung der Haut annahm.
Hintergrund
Oberflächliche venöse Malformationen sind zwar angeboren, manifestieren sich aber erst in einer späteren Lebensphase klinisch und gehen nicht mit einer spontanen Regression einher [1]. Sie können mit einer erheblichen funktionellen, ästhetischen und psychischen Belastung verbunden sein.
Fallbeschreibung
Die 23-jährige Patientin weist seit der Kindheit eine Schwellung an der rechten Gesässbacke auf, die sich zunehmend vergrösserte und eine leicht bläuliche Färbung der Haut annahm (Abb. 1A).
Bei der Untersuchung wird eine weiche, kalte, gut begrenzte Raumforderung festgestellt, deren Volumen bei der Kompression erheblich abnimmt (dies spricht für eine venöse Malformation). Das Magnetresonanztomogramm zeigt eine Opazifizierung vom venösen Typ mit subkutaner, serpiginöser Struktur an der rechten Gesässbacke.
Die Raumforderung wird vollständig operativ entfernt. Der postoperative Verlauf ist unkompliziert mit einem guten funktionellen und ästhetischen Ergebnis (Abb. 1B).
Die histologische Untersuchung bestätigt die Diagnose einer venösen Malformation ohne Anzeichen einer Tumorproliferation oder Dysplasie.
Diskussion
Venöse Malformationen sind Gefässanomalien mit langsamem Blutfluss und bestehen aus dysplastischen Venen, deren Wände einen Mangel an glatten Muskelzellen aufweisen [2]. Reicht die Malformation in die Haut, ist die Diagnose recht einfach. Bei normaler Hautfarbe kann sie allerdings lange unentdeckt bleiben und geht oftmals bis zur Pubertät mit keinerlei Symptom einher. Die Doppler-Sonographie und die Magnetresonanztomographie sind die Schlüsseluntersuchungen, um venöse Malformationen zu charakterisieren und zu diagnostizieren [3].
Die Chirurgie gilt als die am besten geeignete Behandlungsoption für lokalisierte Formen, die vollständig und mit minimalen anatomischen und funktionellen Folgen entfernt werden können [4].
Disclosure statement
Die Autoren haben deklariert, keine finanziellen oder persönlichen Verbindungen im Zusammenhang mit diesem Beitrag zu haben.
Korrespondenz
Dr. Oualid Bakzaza, Assistenzprofessor (MA) Faculté de médecine et de pharmacie de Fès Route Sidi Harazem Boîte Postale 1893 MA-30070 Fès Maroc Bakzazaoualid[at]gmail.com
Literatur
1 Richter GT, Friedman AB. Hemangiomas and vascular malformations: current theory and management. Int J Pediatr. 2012;2012:645678.
2 Wassef M, Enjolras O. Superficial vascular malformations: classification and histopathology. Ann Pathol. 1999;19:253–64.
3 Herborn CU, Goyen M, Lauenstein TC, et al. Comprehensive time-resolved MRI of peripheral vascular malformations. AJR Am J Roentgenol. 2003;181:729–35.
4 Behravesh S, Yakes W, Gupta N, et al. Venous malformations: clinical diagnosis and treatment. Cardiovascular Diagnosis and Therapy. 2016;6(6):557–69.