Fokus auf ... Behandlung von Migräneattacken
– Rund 14% der gesamten Weltbevölkerung leiden an einer Migräne (alle Phänotypen zusammen, [1]).
– Bei jüngeren Frauen verursacht Migräne die höchste Anzahl Jahre, die mit Einschränkung/Behinderungen verbracht wird.
– Eine grosse Zahl von akuten Interventionen, pharmakologisch und nicht pharmakologisch, stehen zur Verfügung.
– Nimmt man die Qualität der Evidenz und die Effektgrösse (Wahrscheinlichkeitserhöhung für Schmerzfreiheit nach 2 Stunden im Vergleich zu Plazebo) als Mass, kann folgende Hitparade aufgestellt werden [2]:
• Triptane und NSAR (Naproxen): 3,7×;
• Triptane allein: 2–4×;
• NSAR inklusive Azetylsalizylsäure: 2×;
• Azetaminophen 2×;
• 5-HT1F-Rezeptor-Agonisten: 2×;
• CGRP-Rezeptor-Antagonisten: 1,6–1,8×.
– Antiemetika verschiedener Stoffklassen vermögen, bei etwas schlechterer Evidenz, die Rate der Schmerzfreiheit ebenfalls zu erhöhen.
– Nicht pharmakologische Interventionen (wie Akupunktur, Neurostimulation/-modulation u.a.m.) sind ebenfalls wirksam.
NSAR: nichtsteroidale Antirheumatika; 5-HT: 5-Hydroxytryptamin; CGRP: «calcitonin gene-related peptide».
2 JAMA. 2021, doi.org/10.1001/jama.2021.7939 (die Arbeit gibt einen umfassenden Überblick über alle evaluierten Therapeutika).
Verfasst am 16.06.2021.