Tabelle 1: Memo. |
Wichtige Fragen | Basis bei Labordiagnostik | Weiterführende Untersuchungen in Zusammenarbeit mit Hämatologinnen/Hämatologen |
• Dauer und Ausmass der Leukopenie? (Vorwerte, falls eruierbar) • Weitere Fälle in der Familie? • Medikamenteneinnahme? Welche? Dosis und Dauer? • Vorerkrankungen? Auch familiär? • Immunerkrankungen? Auch familiär? • Malignome? Auch familiär? • Auslandaufenthalte? • Infekte? Häufung und Ausmass? • Erhöhte Temperatur? Höhe, Dauer und Häufigkeit? •Veränderungen an Haut oder Schleimhäuten? | • Blutwerte und visuelles Differenzialblutbild (Handdifferenzierung) •Entzündungsparameter: CRP, allenfalls Proteinelektrophorese, Gerinnungsstatus • Substrate: Folsäure, Vitamin B12, Eisenstatus, allenfalls Kupfer • Virenserologie: EBV, CMV, HIV, Hepatitis B und C • Organbeteiligung: Leber- und Nierenwerte • Autoimmunserologie: Rheumafaktor, ANA, anti-DNA | • Knochenmarkaspirat: Morphologie, Menge und Verteilung der Zellen • Knochenmarkbiopsie: Knochen- und Knochenmarkstruktur, Zellgehalt, -verteilung und Expression von Zellmarkern • Blut und/oder Knochenmarkaspirat für Flow-Zytometrie (Veränderungen von Zellmarkern auf der Oberfläche oder intrazellulär, z.B. bei Leukämien) • Blut und/oder Knochenmarkaspirat für Zytogenetik (Meta- [konventionell] oder Interphasenuntersuchungen [FISH]), z.B. bei Verdacht auf Neoplasien oder vererbten Veränderungen • Blut und/oder Knochenmarkaspirat für molekulare Genetik, z.B. bei Verdacht auf Neoplasien oder vererbten Veränderungen |
Häufige Risikopatientinnen/-patienten | Häufige Risikomedikamente | Häufige Risikosituationen |
Bei Immunsuppression durch: • Chemotherapie • Angeborene Immundefekte • Autoimmunerkrankungen • Therapeutische Immunsuppressiva, z.B. bei chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen oder rheumatologischen Erkrankungen • Gewisse Leukämien, Knochenmarkaplasien und myelodysplastische Syndrome | • Bei Hemmung der Hämatopoese, z.B. Methotrexat, Propylthiouracil, Carbimazol • Bei Eingriff in Zytokinsysteme, z.B. Antikörpertherapien wie z.B. Rituximab •Bei idiosynkratischen Medikamentennebenwirkungen, z.B. Metamizol, Sulfasalazin, Cloxapin, Ticlopidin, Penicillin, Dapson | • Ältere Patientinnen/Patienten • Kombination von zahlreichen Medikamenten • Infekte, v.a. viral, z.B. durch EBV, HIV, Hepatitis B • Substratmangel, z.B. Vitamin B12, Folsäure, Kupfer |
ANA: Antinukleäre Antikörper; CMV: Zytomegalievirus; CRP: C-reaktives Protein; EBV: Epstein-Barr-Virus; HIV: Humanes Immundefizienzvirus. |