Mikrographie - ein frühes Symptom in der Parkinson-Erkrankung
Mikrographie

Mikrographie - ein frühes Symptom in der Parkinson-Erkrankung

Coup d'œil 1
Ausgabe
2022/35
DOI:
https://doi.org/10.4414/smf.2022.09024
Swiss Med Forum. 2022;22(35):592

Affiliations
Klinik für Neurologie, Universitätsspital Zürich, Zürich

Publiziert am 31.08.2022

Die Mikrographie (immer kleiner werdende Schriftgrösse) kann anderen motorischen Parkinson-Symptomen drei bis vier Jahre vorausgehen.

Die Mikrographie (immer kleiner werdende Schriftgrösse) ist als Symptom des Morbus Parkinson gut bekannt.
Weniger bekannt ist, dass die Mikrographie anderen motorischen Parkinson-Symptomen drei bis vier Jahre vorausgehen kann, also ein Frühsymptom darstellt. Dieser Sachverhalt soll anhand der vorgestellten Bildserie veranschaulicht werden.
Die Patientin hat uns ihr minutiös geführtes Haushaltsbuch zur Verfügung gestellt, wo die Mikrographie bereits ab 2010 erkennbar ist und bis 2015 so weit zugenommen hat, dass die Patientin das Büchlein aus Frustration über den Zerfall des Schriftbilds nicht mehr weitergeführt hat.
Erst zwei Jahre später erfolgte die Überweisung zum Neurologen und die Diagnose «Parkinson».
Der Verlauf der Erkrankung hätte durch eine frühere Diagnose nicht beeinflusst werden können, wohl aber die Lebensqualität, die in den ersten Jahren durch die zur Verfügung stehenden therapeutischen Optionen so stark verbessert werden kann, dass man von der «Honeymoon-Phase» spricht.
Bei spätem Therapiebeginn lassen sich die Jahre an verlorener Lebensqualität nie mehr zurückholen, weshalb uns die Bewusstmachung dieses speziellen Frühsymptoms am Herzen liegt.
Die Autoren haben deklariert, keine potentiellen Interessenskonflikte zu haben.
Dr. med. Sujitha Mahendran
Klinik für Neurologie
Universitätsspital Zürich
Frauenklinikstrasse 26
CH-8091 Zürich
sujitha.mahendran[at]usz.ch