COPE-Mitgliedschaft für das Swiss Medical Forum
Gütesiegel

COPE-Mitgliedschaft für das Swiss Medical Forum

Editorial
Ausgabe
2022/3132
DOI:
https://doi.org/10.4414/smf.2022.09173
Swiss Med Forum. 2022;22(3132):502

Affiliations
a EMH Schweizerischer Ärzteverlag, Muttenz; b Chefredaktor Swiss Medical Forum

Publiziert am 02.08.2022

Das Swiss Medical Forum ist seit diesem Jahr Mitglied von COPE. Anerkannt werden damit ein ethisch seriöser Umgang mit der Publikation wissenschaftlicher Inhalte und eine transparente Verlagspolitik.

Vielleicht haben Sie den kleinen Hinweis im Impressum schon entdeckt: Das Swiss Medical Forum ist seit diesem Jahr Mitglied von COPE, dem «Committee of Publication Ethics». Anerkannt werden damit ein ethisch seriöser Umgang mit der Publikation wissenschaftlicher Inhalte und eine transparente Verlagspolitik.
Mit dem Aufstieg grosser Player in der Verlagsbranche, dem Aufkommen des Internets in den 1990er-Jahren und dem damit einhergehenden Wandel von gedruckten zu elektronischen Zeitschriften, aber auch der anschliessenden Verbreitung des Open-Access-Modells, ist die Publikationslandschaft, insbesondere in den Bereichen Naturwissenschaften, Technik und Medizin, zunehmend unübersichtlich geworden. Sogenannte «Predatory Publishers» – also betrügerische Unternehmungen, die sich als seriöse Verlage ausgeben mit dem einzigen Ziel, Publikationsgebühren zu kassieren – schiessen seit Jahren wie Pilze aus dem Boden und wirken immer professioneller. Entsprechend wichtiger werden Orientierungshilfen.  
Die Organisation COPE entstand 1997 in Grossbritannien als zunächst informelles Treffen von Gleichgesinnten auf Initiative von Mike Farthing hin. Dieser hatte in seinem ersten Jahr als Chefredaktor der Zeitschrift Gut vier Fälle wissenschaftlichen Fehlverhaltens ausgemacht und sich gefragt, ob das normal sei. Bis im Jahre 2000 hatte die Gruppe Statuten und insgesamt 90 Mitglieder. In den darauffolgenden Jahren wuchs COPE an zu einer professionellen gemeinnützigen Institution mit heute vier Vollzeitstellen, diversen freiberuflichen Mitarbeitenden und über 12 500 Mitgliedern in 103 Ländern.
COPE schult und berät Redaktionen wissenschaftlicher Zeitschriften sowie deren Verlage und andere Interessierte mit dem Ziel, ethische Praktiken fest in der Publikationskultur von wissenschaftlichen Inhalten zu verankern und somit die Qualität wissenschaftlicher Publikationen zu verbessern. Mit seinen Dienstleistungen wie Guidelines, Flowcharts und Briefvorlagen, seinen Schulungsvideos und dem jährlichen Seminar sowie einem Diskussions- und Beratungsforum für seine Mitglieder ist COPE inzwischen die allseits anerkannte Referenz für Publikationsethik geworden, insbesondere für den Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten.
Zeitschriften, die COPE-Mitglieder werden möchten, unterziehen sich umfangreichen Prüfungen. Sie erfüllen 16 Prinzipien der Transparenz, bei denen es im Wesentlichen darum geht, sämtliche relevanten Informationen, wie etwa zu ihrem Peer-Review-Verfahren, ihren ethischen Richtlinien, aber auch ihren Besitzerverhältnissen und Einkommensquellen auf der Website offenzulegen. Ausserdem verpflichten sie sich, die von COPE definierten Kernpraktiken einzuhalten, etwa zum Zeitschriftenmanagement, zum Peer-Review-Verfahren oder zum Umgang mit Beschwerden, bis hin zu Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Verstösse dagegen können geahndet, Mitglieder auch wieder ausgeschlossen werden.  
Dadurch heben sich Zeitschriften, die COPE-Mitglieder sind, klar ab von unseriösen Publikationen. Die COPE-Mitgliedschaft wird für Autorinnen und Autoren sowie Lesende zu einer Art Gütesiegel; sie bietet Gewähr, dass gewisse Minimalstandards im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Qualität und Integrität eingehalten werden.
Die meisten Weiterbildungsprogramme des Schweizerischen Instituts für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) verlangen zur Erlangung eines Facharzttitels die Erst- oder Letztautorenschaft eines wissenschaftlichen Beitrags, der von einer wissenschaftlichen Zeitschrift mit Peer-Review zur Publikation angenommen ist. Vom SIWF anerkannt als peer-reviewed werden Zeitschriften, die in MEDLINE bzw. dem «Directory of Open Access Journals» (DOAJ) gelistet oder Mitglieder von COPE sind. Das Swiss Medical Forum ist sowohl im DOAJ als nun auch Mitglied von COPE und erfreut sich deshalb grosser Beliebtheit bei Autorinnen und Autoren auf ihrem Weg zum Facharzttitel.