access_time veröffentlicht 14.04.2018
0,9% NaCl oder Ringer-Lösungen auf dem Notfall und der IPS?
Prof. Dr. med. Reto Krapf
Für ÄrztInnen am Spital
0,9% NaCl oder Ringer-Lösungen auf dem Notfall und der IPS?
14.04.2018
Seit Einführung von Notfall- und Intensivbehandlungsstationen gibt es Kontroversen über den besten intravenösen Flüssigkeitsersatz. 2 Studien aus einem und dem gleichen akademischen Zentrum (Vanderbilt University in Nashville) verglichen 0,9% NaCl mit Ringer-Laktat oder Ringer-Azetat (Tab. 1).
Bei PatientInnen auf der Notfallstation (n = 13 347) gab es keinen Unterschied in der Zahl der Spitaltage, welche innerhalb von 28 Tagen nach Zuweisung notwendig waren [1]. Bei PatientInnen auf einer IPS (n = 15 802) gab es keinen Unterschied zwischen NaCl und Ringer-Laktat/Ringer-Azetat bei der Mortalität, Notwendigkeit eines Nierenersatzverfahrens oder andauernder Nierenfunktionsstörungen [2].
Die Wahl eines zusammengesetzten Endpunktes machte diese Studie aber signifikant. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass ein reiner Laborparameter (Kreatinin) dabei mitberücksichtigt wurde, obwohl, wie vorhin geschildert, die relevanten vitalen und nephrologischen Endpunkte nicht signifikant unterschiedlich blieben.
Unsere Meinung: NaCl ist genügend (da wissen die meisten Ärzte auch wirklich was drin ist …) und billiger. Ihre Meinung? Wir freuen uns auf Ihre Mitteilung!
1 N Engl J Med. 2018;378:819–28.
2 N Engl J Med. 2018;378:829–39.
Verfasst am 08.03.2018

Prof. Dr. med. Reto Krapf
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