Zur Ruhe kommen, Vertrauen und Kraft finden
Das Kontextmodell in der psychiatrischen Klinik Hohenegg, Meilen

Zur Ruhe kommen, Vertrauen und Kraft finden

PR Artikel Öffentlich
Édition
2023/04
DOI:
https://doi.org/10.4414/fms.2023.09366
Forum Med Suisse. 2023;23(04):

Publié le 25.01.2023

Die Privatklinik Hohenegg in Meilen behandelt seit Jahren erfolgreich Menschen, die an Burnout, Depressionen oder Angsterkrankungen leiden. Grund für den Erfolg ist ein eigenes Therapiemodell – das Hohenegger Kontextmodell –, von dem ab Januar 2023 auch grundversicherte Personen profitieren können.
Die Hohenegg, die psychiatrische Klinik am Zürichsee, will seit jeher eine «offene und menschenfreundliche Psychiatrie in einem gesundheitsfördernden Umfeld» betreiben, in der die Versicherungskategorie keine Rolle spielt. So lautet das Credo der gemeinnützigen Stiftung Hohenegg, die Trägerin der Klinik ist. Diesem Leitgedanken kommt die psychiatrische Klinik nun wieder näher, wenn sie ab diesem Jahr auch grundversicherte Patientinnen und Patienten, die mit Burnout, Depressionen oder Angststörungen zu kämpfen haben, in ein offenes Setting aufnimmt.
Die Gesundheitsdirektion hat die Klinik nach 17 Jahren wieder auf die Spitalliste gesetzt. Dies wertet Walter Denzler, Verwaltungsdirektor der Klinik, als «Kompliment für die Spezialisierung und die hohe psychotherapeutische und psychiatrische Kompetenz der Hohenegg». In der Privatklinik wird seit Jahren erfolgreich ein selbst entwickeltes, integratives Therapiemodell umgesetzt: das Hohenegger Kontextmodell. Es stützt sich auf folgende Grundpfeiler:

Vertrauen

Für den Therapieerfolg ist das Vertrauen der Patientinnen und Patienten auf drei verschiedenen Ebenen entscheidend. Der Patient soll erstens seinem Therapeuten als Person vertrauen können (Beziehung), zweitens auf dessen Fachkompetenz (Expertise), und drittens muss der Patient tatsächlich darauf vertrauen können, dass die Therapie funktioniert (Plausibilität). «Wie wichtig diese drei Formen von Vertrauen als allgemeine Wirkfaktoren sind, belegen Resultate aus der Psychotherapieforschung», sagt Dr. med. Sebastian Haas, Psychiater und stellvertretender ärztlicher Direktor der Privatklinik Hohenegg.

Methodenintegration

Die unterschiedlichen Ansätze der Verhaltenstherapie, der pflegerischen Begleitung und der Spezialtherapien sind im Kontextmodell eng verflochten und beeinflussen einander. Die Bewegungstherapie kann zum Bespiel diagnostisch wertvolle Hinweise für die Psychiaterin oder den Psychotherapeuten liefern: Was zeigt sich im körperlichen Ausdruck und wie verhält sich eine Person in Bewegungsübungen zu zweit, in einer Gruppe oder einzeln?
«Die Psychotherapieforschung zeigt, für den Therapieerfolg ist Vertrauen entscheidend: Der Patient soll erstens seinem Therapeuten als Person vertrauen, zweitens auf dessen Fachkompetenz, und drittens muss der Patient darauf vertrauen können, dass die Therapie funktioniert.»
Dr. med. Sebastian Haas
Den Betroffenen soll plausibel und unmittelbar erlebbar gemacht werden, wie die eingesetzten Therapien wirken und weshalb welche Therapieformen gewählt werden. Ein interprofessionelles Team aus Fachpersonen erläutert in psychoedukativen Kurzseminaren Themen wie Ressourcenorientierung, Stressphysiologie oder Ernährung. So erklärt zum Beispiel der Küchenchef zusammen mit einer Ärztin die Bedeutung ayurvedischen Essens, den Umgang mit Genussmitteln oder den Nutzen von Bewegung und Entspannung für den Genesungsprozess.
Neben den Seminaren, den psychiatrischen und psychotherapeutischen Gesprächen reicht das vielfältige Angebot in der Klinik Hohenegg von Boxsacktraining über Nordic Walking, Maltherapien bis hin zu geleiteten Meditationen. Das Kontextmodell macht seinem Namen entsprechend auch an den Klinikmauern nicht Halt: Relevant für den Therapieerfolg sind auch die idyllische Umgebung der Klinik am Zürichsee, der Einbezug der ambulanten Behandelnden, der Arbeitgebenden sowie der Angehörigen über Familiengespräche oder das monatliche Angehörigen-Forum.
Zimmer «Privatabteilung Hohenegg»

Interdisziplinäres Assessment

In der Eintrittsphase werden interdisziplinär Themen definiert, die für den Behandlungserfolg wichtig sind. Das bedeutet, dass nicht nur die fallführende Ärztin oder der fallführende Psychologe, sondern auch die Bezugsperson der Pflege sowie die Spezialtherapeutinnen und -therapeuten ihre Einschätzung aus den ersten Gesprächen und Assessmentgruppen abgeben. Aus diesen Erkenntnissen kann eine differentielle Therapie-Indikation erfolgen.

Zielorientierte Behandlungsplanung

Im Laufe der zweiten Klinikwoche folgt am Übergang zwischen Stabilisierungs- und Vertiefungsphase die zielorientierte Behandlungsplanung. Nach dem Prinzip des «Shared Decision Making» ist bei dieser Besprechung auch der Patient dabei. Therapieziele und Behandlungsplanung werden gemeinsam definiert, schriftlich festgehalten und dem Patienten als roter Faden für die weitere Behandlung abgegeben.
Eine interne Evaluation ergab übrigens, dass das Kontextmodell nicht nur die Patientinnen und Patienten, sondern auch die Mitarbeitenden zufrieden macht.

Privatklinik Hohenegg: 95 Betten mit neuer Station ab Januar 2023

Im Januar treten erste Patientinnen und Patienten in die neue Station ein, die sich im westlichen Teil des Klinikareals in einem bereits bestehenden Gebäude befindet. In seinen Ausbau, in Geräte, IT und Mobiliar wurde eine Million Franken investiert. Die Gesamtkapazität der Privatklinik Hohenegg liegt ab Januar 2023 bei 95 Betten, wobei die neue Abteilung 26 Betten für grundversicherte Erwachsene bietet. Diese ist räumlich von der Station für privat und halbprivat Versicherte getrennt. «Wir freuen uns, dass unser etabliertes Kontextmodell als optimiertes Angebot auch allgemeinversicherten Personen offensteht», sagt Prof. Dr. med. Josef Jenewein, ärztlicher Direktor der Privatklinik Hohenegg.
Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen.
Die Indikation wird in einem Vorgespräch geklärt.
Gebäude «Allgemeinstation Attika»
Zimmer «Allgemeinstation Attika»
Privatklinik Hohenegg AG
Hohenegg 1
CH-8706 Meilen
Tel +41 44 925 12 12
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