access_time veröffentlicht 21.05.2019
Dem kardialen Effekt der SGLT-2-Inhibitoren auf der Spur – auch ohne Diabetes!
Prof. Dr. med. Reto Krapf

Neues aus der Biologie
Dem kardialen Effekt der SGLT-2-Inhibitoren auf der Spur – auch ohne Diabetes!
21.05.2019
Wie bei der Verlangsamung der Niereninsuffizienz unter SGLT-2(«Sodium-Glucose Co-Transporter 2»)-Inhibition gibt es auch neue, erstaunliche Resultate über deren myokardiale Wirkung. Kurz und bündig [1] wurde schon über den positiven Effekt von Ketokörperinfusionen (Beta-OH-Butyrat) auf die Herzfunktion myokardial geschädigter, aber auch gesunder Mäuse berichtet. Nichtdiabetische Schweine mit chronischer Herzinsuffizienz (Ischämie-Modell) wurden doppelblind, plazebokontrolliert für zwei Monate mit einem SGLT-2-Hemmer (Empagliflozin [Jardiance®]) behandelt, was keinen Effekt auf die Plasmaglukose hatte, aber –wie beim Menschen – zu einem vierfachen Anstieg der Ketokörperkonzentration im Blut führte [2].
Unter Empagliflozin verbesserten sich die wesentlichen echokardiographischen (und MRI-) Herzparameter signifikant (linksventrikulärer Durchmesser, Kontraktilität, Auswurffraktion). Ebenfalls reduzierte sich die erhöhte «neuorhumorale Aktivtität». Die Myokardiozyten nahmen sechsmal mehr Ketokörper auf, sodass es wahrscheinlich erscheint, dass Empagliflozin nicht direkt, sondern via stimulierte Ketogenese wirkt.
Wie schon geschrieben [1], wäre die Evaluation einer ketogenen Diät (und/oder SGLT-2-Hemmung) in der Therapie der menschlichen Herzinsuffizienz bei Patient(inn)en mit und ohne Diabetes mellitus dringend.
Verfasst am 20.04.2019
Bild: Photo 111935854 © Rimma Bondarenko - Dreamstime.com

Prof. Dr. med. Reto Krapf
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