access_time veröffentlicht 24.05.2019
Neuer Therapieansatz bei entzündlichen Darmerkrankungen?
Prof. Dr. med. Reto Krapf

Das hat uns gefreut
Neuer Therapieansatz bei entzündlichen Darmerkrankungen?
24.05.2019
In der Krankheitsentstehung und der Symptomintensität von entzündlichen Darmerkrankungen spielt der Entzündungsmediator Tumornekrosefaktor (TNF) eine wichtige Rolle. Eine Folge seiner Wirkung ist die erhöhte parazelluläre Permeabilität des normalerweise «gut abgedichteten» intestinalen Epithels. Für die Abdichtung sind Eiweisse (etwa Claudine, Occludine) verantwortlich, welche die sogenannten «tight junctions» aufbauen. Diese Eiweisse werden im Rahmen eines Entzündungsschubes weniger synthetisiert, als Resultat komplexer intrazellulärer Folgen der TNF-Wirkung.
Mit einem kleinen Molekül (Divertin) konnte bei Mäusen mit einer autoentzündlichen Kolitis dieser Defekt behoben und die Permeabilität wieder korrigiert werden. In Kombination mit einer TNF-Blockade waren mit Divertin behandelte Mäuse 100% resistent gegen Kolitisschübe. Die Resultate bestärken unter anderem auch die Annahme, dass die Permeabilitätsstörung mit Resorption intestinaler Faktoren per se einen stimulierenden/unterhaltenden Einfluss auf die Entzündungsaktivität ausübt.
Verfasst am 25.04.2019
Bild: ID 91391465 © Wave Break Media Ltd | Dreamstime.com

Prof. Dr. med. Reto Krapf
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