Ein kardiogener Schock tritt in 5% aller Manifestationen eines akuten Koronarsyndroms auf mit einer seit Jahren leider auf 50% verharrenden Mortalität. Die «culprit only»-Strategie beim kardiogenen Schock (Limitierung der akuten, perkutanen Koronarintervention auf das Infarktgefäss) – kurz und bündig besprochen im
SMF 7/2018 [1] – hatte gezeigt, dass nach 30 Tagen die Mortalität tiefer und die Rate von Nierenersatzverfahren kleiner war, als wenn noch andere Gefässe mitdilatiert wurden. Nach einer Nachkontrolle von einem Jahr weist nun diese zumindest initial restriktive Therapie die gleiche Mortalität auf wie die invasivere [2]. Das heisst, der Mortalitätsvorteil am Tag 30 nach dem Infarkt ging im Verlauf des ersten Jahres verloren! Ebenfalls mussten – erwarteterweise – in der «culprit only»-Gruppe vermehrt koronare Interventionen vorgenommen werden und die Hospitalisationswahrscheinlichkeit wegen dekompensierter Herzinsuffizienz war signifikant erhöht. Es könnte also sein, dass so früh wie möglich für die längerfristige Regeneration möglichst schnell restaurierte, optimale Perfusionsverhältnisse vorteilhaft sind, wenn man denn diese Phase des Schocks und der komplexeren Intervention initial überlebt.