Das Wichtigste für die Praxis
• Presbyakusis führt zum sozialen Rückzug, vermehrten Depressionen und Gedächtnisstörungen. Sie erhöht die Demenzinzidenz, wodurch das Hospitalisierungsrisiko steigt, und verringert die Lebensqualität.
• Ab 60 Jahren wird ein Hörscreening empfohlen.
• Patienten, die von einer Hörminderung berichten, müssen an einen HNO-Arzt überwiesen werden.
• Der Flüstertest und der Fragebogen «Hearing Handicap Inventory for the Elderly» (HHIE) sind gute Screening-Möglichkeiten.
• Die Schwere des Hörverlusts wird mittels zweier audiometrischer Standardverfahren bestimmt: der Reintonaudiometrie und der Sprachaudiometrie in Ruhe.
• Der Goldstandard der Prävention ist nach wie vor die Vermeidung starker Lärmexposition und der langfristige Gehörschutz.
• Die Verstärkung durch Hörgeräte ist die Behandlung erster Wahl bei Presbyakusis. Wenn möglich, sollte eine stereophone (binaurale) Versorgung erfolgen.
• Menschen mit Presbyakusis sollten eine geeignete Beratung erhalten, um ihre Compliance mit dem Tragen von Hörgeräten zu erhöhen.
• Andere Kommunikationsstrategien können hilfreich sein.
• Einigen Patienten mit hochgradiger Schwerhörigkeit, bei denen Hörgeräte keinen Nutzen mehr haben, kann ein Cochlea-Implantat helfen.