Fokus auf ...
Ambulante Therapie von COVID-19
Mehrere Medikamente können schwere Verläufe und Hospitalisierungen verhindern, wenn sie in den ersten fünf Krankheitstagen appliziert werden.
Eine korrekte Diagnose basierend auf kompatiblen klinischen Symptomen und positiven Antigen- und/oder PCR-Testen ist erforderlich.
Das einzige Kombinationspräparat mit oraler Applikation ist Nirmatrelvir/Ritonavir (Handelsname Paxlovid®) und es ist das Medikament der ersten Wahl für Frühbehandlungen bei Individuen mit Risiko für einen schweren Verlauf.
Wichtige Arzneimittelinteraktionen sind bei Nirmatrelvir/Ritonavir zu beachten und können unter https://www.covid19-druginteractions.org/checker geprüft werden. Eingeschränkte Nierenfunktion und/oder relevante Hepatopathien sind zu berücksichtigen (siehe Abb. S1 im Online-Appendix des Artikels).
Bei Kontraindikationen für Nirmatrelvir/Ritonavir könnte Remdesivir intravenös über drei Tage infrage kommen (200 mg Tag 1, je 100 mg an den Tagen 2 und 3).
Monoklonale Antikörpertherapien sollten mit Kolleginnen und Kollegen der Infektiologie besprochen werden, da die Wirksamkeit dieser Therapien von der (zu bestimmenden) Virusvariante abhängt und bald neue Antikörper eingeführt werden.
Infrage für eine frühzeitige Therapie kommen (alle Kriterien sind zu erfüllen): symptomatische, positiv getestete Individuen >12 Jahre mit einem Körpergewicht ≥40 kg; Behandlungsbeginn innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der Symptome, bei Immunsupprimierten allenfalls später; bei Vorliegen einer Hochrisikosituation (HIV-Infekt mit CD4-Zahl <200 /µl; kongenitale Immunabwehrstörungen; Individuen unter Therapie mit Anti-CD20- und Anti-CD19-Antikörpern; hämatologische, maligne Erkrankungen; Organtransplantierte; Sichelzellanämie).
Verfasst am 05.11.2022. Fokus: Online-Appendix auf
https://doi.org/10.4414/smf.2022.09296.